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Firmengründer gestorben: Trauer über den Tod von Wilfried Ensinger

Jun 09, 2023Jun 09, 2023

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Wilfried Ensinger, Gründer des nach ihm benannten familiengeführten Kunststoffverarbeitungsunternehmens, ist am 23. Mai im Alter von 87 Jahren verstorben. Die Mitarbeiter der Ensinger-Gruppe trauern gemeinsam mit seinen Familienangehörigen.

Mit dem Verlust des Gründers verabschiedet Ensinger einen leidenschaftlichen Ingenieur, kreativen Erfinder und engagierten Unternehmer, der sich auch in den Jahrzehnten nach seinem Ausscheiden aus der Geschäftsführung voll und ganz für das Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiter eingesetzt hat. Ausgehend von einer Garage in Ehningen hat sich das 1966 von Wilfried Ensinger gegründete Kleinunternehmen zu einer internationalen Unternehmensgruppe entwickelt, die zu den Weltmarktführern in der Verarbeitung von Hochleistungskunststoffen zählt.

Zu Beginn seiner Karriere absolvierte Wilfried Ensinger eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und legte die Meisterprüfung ab. Anschließend arbeitete er als Betriebs- und Werksleiter in verschiedenen Unternehmen der Branchen Maschinenbau, Feinmechanik und Kunststoffverarbeitung. Er absolvierte ein berufsbegleitendes Studium mit den Abschlüssen Wirtschaftsingenieur und Diplom-Ingenieur.

Mit dem Ziel, aus den in den sechziger Jahren aufkommenden technischen Kunststoffen hochwertige Halbzeuge und Maschinenteile herzustellen, gründete Wilfried Ensinger in Ehningen sein eigenes Unternehmen. Durch die Verlegung des Firmensitzes nach Nufringen konnte das Unternehmen seine Produktionskapazitäten erweitern. Kurze Zeit später begann die Herstellung von Bauteilen durch spanabhebende Bearbeitung von Halbzeugen. Ende 1977 konnte Ensinger den Herstellern von Aluminiumfenstern die ersten serienmäßigen Isolierstege aus glasfaserverstärktem Polyamid 6.6 liefern. Ein 1980 errichtetes zweites Produktionswerk in Cham ermöglichte die Serienfertigung von Profilen und anderen Produktlinien. Die heute größte Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe wurde 1986 in den USA gegründet. In den Folgejahren entstanden zahlreiche weitere Auslandsniederlassungen in Europa, Südamerika und Asien.

Wilfried Ensinger hat sich nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Die ständige Weiterentwicklung von Produkten und Produktionsprozessen sowie die Förderung des Mitarbeiterpotenzials waren von Anfang an sein Leitmotiv. 1997 übergab er die operative Leitung an die zweite Generation und verstärkte sein Engagement in gesellschaftlichen und sozialen Projekten. Die von ihm und seiner Frau gegründete Wilfried und Martha Ensinger Stiftung fördert soziale, kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen im In- und Ausland.

Als Präsident und später Ehrenpräsident der Industrie- und Handelskammer des Bezirks Böblingen gab er wichtige Impulse für die Gremienreform und die Verbesserung der betrieblichen Ausbildung. Die Universität Stuttgart verlieh dem vierfachen Familienvater den Titel eines Ehrensenators. Im Jahr 2005 wurde Wilfried Ensinger das Bundesverdienstkreuz verliehen und vor zwei Jahren ernannte ihn die Stadt Rottenburg am Neckar zum Ehrenbürger.

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